Osteopathie

Die Osteopathie – als eine noch verhältnismäßig junge Medizin in Deutschland – ist eine ganzheitliche und manuelle Therapie, die der Diagnose und der Behandlung von Funktionsstörungen dient. Eine der wesentlichen Grundlagen der Osteopathie ist die Erhaltung der Bewegung und Beweglichkeit der Gewebe im gesamten Organismus. Der Körper stimmt alle lebensnotwendigen Funktionen in ständiger Wechselwirkung aufeinander ab. Wird die Bewegungsmöglichkeit einzelner Körperstrukturen eingeschränkt, beeinträchtigt das deren gesunde Funktion. Im Laufe von Monaten oder Jahren können sich so ganze Spannungsketten bilden. Der Organismus reagiert auf Veränderungen oftmals über einen langen Zeitraum mit Anpassung und Kompensation. Ist jedoch keine angemessene und ausreichende Regulierung mehr möglich, wird der Mensch krank, er reagiert mit Schmerz, Bewegungs- und Funktionsstörungen.

Die Bedeutung der Osteopathie liegt hier im Auffinden und Behandeln der Ursachen der Beschwerden. Mit seinen geschulten Händen ertastet der Osteopath Funktionsstörungen, löst diese und hilft somit dem Körper, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Zur Osteopathie gehören drei große Gebiete:

  • Die partielle Osteopathie – Behandlung des Bewegungsapparates
  • Die viscerale Osteopathie – Behandlung des Schädels, der inneren Organe
  • Die kranio-sakrale Osteopathie – Behandlung des Schädels, des Rückenmarks und des Nervensystems

Anwendungsbeispiele:

  • Im Bereich des Bewegungsapparates, bei Gelenkproblemen, Beschwerden wie Hexenschuss, Ischias, nach Schleudertraumen, Verstauchungen und anderen Verletzungsfolgen.
  • Im internistischen Bereich bei Verdauungsstörungen (nicht bei Geschwüren und Tumoren), Sodbrennen, Organsenkungen, Operationsfolgen wie Narben und Verwachsungen, bei funktionellen Herzbeschwerden.
  • Im Hals-Nasen-Ohren-Bereich, bei Kopfschmerzen und Migräne, Nasennebenhöhlenentzündungen, bei Schwindel und bei Tinnitus, Kiefergelenksproblematiken und bissregulierenden Maßnahmen.
  • Im urogenitalen Bereich bei chronischen Blasenentzündungen, Inkontinenz, Nierenproblemen, Prostatabeschwerden.
  • Im Bereich der Gynäkologie bei Menstruationsbeschwerden, in der Schwangerschaft, der Geburtsvorbereitung und der Geburtsnachsorge, klimakterische Beschwerden, bei Vernarbungen und Verwachsungen im Bauchbereich nach Operationen.
  • In der Kinderheilkunde bei Schädel- und Gesichtsverformungen als Geburtsfolge, bei Schiefhals (Kiss-Syndrom), Skoliosen, Hüftdysplasien, Verdauungsstörungen, bei Lern- und Konzentrationsstörungen, bei Hyperaktivität und in der Begleitung der Entwicklung von Kindern mit Behinderungen.

Die osteopathische Behandlung

Nach ausführlicher Anamnese erfolgen Diagnose und Therapie ausschließlich mit den Händen. Der Osteopath kann bei der Untersuchung das menschliche Gewebe Schicht für Schicht ertasten. Durch diese Art des „Hineinhorchens“ spürt er Spannungsmuster und Bewegungseinschränkungen auf, die mit speziell für die Osteopathie entwickelten Techniken behandelt werden. Jede neue Therapiesitzung wird individuell auf die Symptome des Patienten abgestimmt.

Die Behandlungskosten

Die Osteopathie ist im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen nicht enthalten. Die privaten Krankenversicherungen übernehmen die Behandlungskosten teilweise. Ärzte und Heilpraktiker rechnen die osteopathischen Leistungen nach den eigenen berufsständischen Gebührenordnungen ab.

Grenzen der Osteopathie

Akute Infektionen, wie zum Beispiel bakterielle Entzündungen von Organen sollten nicht osteopathisch behandelt werden. Hier besteht das Risiko, dass sich die Infektion im Körper noch weiter verbreitet. Ebenso gehören Unfälle, Tumorerkrankungen, schwere Erkrankungen oder psychische Beeinträchtigungen in die Hand eines Schulmediziners, können aber durch eine osteopathische Therapie unterstützend begleitet werden.

Die Osteopathie ist auch keine Notfallmedizin, die bei Herzinfarkt oder ähnlichen bedrohlichen Situationen lebensrettend eingreifen kann.

Behandlungszeiten mit Anmeldung:

  • Mittwoch: 08:00 – 11:30 Uhr
  • Donnerstag: 12:00 – 15:30 Uhr
  • Freitag: 11:00 – 14:30 Uhr
  • und nach Vereinbarung.

Die Osteopathiebehandlung wird von Roland Müller ausgeführt. Er ist Mitglied im VOD (=Verband  der Osteopathen Deutschland e. V.) und hat im Juni 2007 erfolgreich die Abschlussprüfung nach den BAO-Richtlinien (=Bundesarbeitsgemeinschaft Osteopathie e. V.) bestanden.

Die Behandlungen sind auch ohne ärztliche Privatverordnung möglich, da auch über die Gebührenordnung Heilpraktiker abgerechnet werden kann. Es besteht auch die Möglichkeit, als Selbstzahler behandelt zu werden.